Posted on 13. Oktober 2020 by Myna Kaltschnee
Heute bin ich bereits zum achten Mal bei der Gedicht-Bloggeraktion „Der Dienstag dichtet“ von der lieben Katharina von Katha kritzelt dabei. Die Regeln und eine Liste mit allen Teilnehmern findest du auf ihrem Blog.
Letzten Sonntag habe ich meinen 31. Geburtstag gefeiert, deshalb gibt es heute mal ein Geburtstagsgedicht. Aber nicht über mich, sondern Winfried, einen fiktionalen Charakter, den ich gerade erfunden habe. :D
Als Winfried eines Morgens erwachte
klopft es an die Türe, ganz leise und sachte.
“Herein”, rief der Winfried. “Ich bin bereits munter.”
Jemand drückt von außen die Klinke hinunter.
Die Türe geht auf, die Familie tritt ein,
sie tragen das Sonntagsgewand heut, ganz fein.
Mit ihren Holzflöten spiel’n sie ne Fanfare
Winfried hat Geburtstag und wird fünfzig Jahre.
Nachdem die pfeifenden Flöten verstummen,
wird kurz gratuliert und dann noch gesungen.
Er denkt sich: “Ei, das ist wirklich sehr nett!”
Und steigt voller Freude und Glück aus dem Bett.
“Habt Dank, liebe Kinder und auch liebe Frau.”
“Du bist jetzt schon fünfzig und langsam ganz grau.”
Die Kinder kichern, die Frau küsst ihn schon
und überreicht ihm dann einen bunten Karton.
“Was mag das wohl sein?”, fragt Winfried und lacht.
“Das passt zu dir, Papa, hab ich mir gedacht.”
Die Tochter, der Sohn, die Frau sind gespannt,
Winfried steht da, das Geschenk in der Hand.
“Nun pack es schon aus!”, fordern ihn alle auf.
“Ich hoffe, sie passt dir und war kein Fehlkauf.”
“Sag bloß, es ist die Uhr, die ich so sehr will?”,
ruft Winfried und alle werden mucksmäuschenstill.
Begierig reißt er die Verpackung vom Päckchen,
und seine Frau Petra bekommt rote Bäckchen.
Eine kleine Schatulle, was mag darin sein?
“Vielleicht doch die Uhr, ja, gleich ist sie mein!”
Er öffnet den Deckel, macht ein dummes Gesicht
“Was ist, Winfried-Schatzi? Gefällt sie dir nicht?”
“Doch, doch”, sagt er schnell und zieht eine Schnute
“Ich weiß das zu schätzen, mein Herz, meine Gute!”
In Wirklichkeit aber verging ihm die Lust,
er lächelt zaghaft und versteckt seinen Frust.
Winfried bekam, was er letztes Jahr hatte
eine rot-schwarz-weiß gestreifte Krawatte.
All meine Gedichte findest du hier.
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Pingback: Angst-Elfchen | Der Dienstag dichtet #9 – Myna Kaltschnee
Der Arme! Da fühlt man richtig mit…
Hihi, danke dir. :)
😟 Eine Krawatte, der arme Winfried. Man hat sich schon so mit ihm auf die Uhr gefreut! 🙂
Ja, nicht wahr? Er kann einem richtig leidtun. :D
Absolut :-)
Oh sehr bedauerlich! Super geschrieben! Segen!
Hihi, danke dir. :)
🤣 Der Arme… Jetzt wird er sich die Uhr wohl selbst schenken müssen…
Haha, ja wohl oder übel. :D Aber er kann ja die Krawatte anziehen, um schick auszusehen, wenn er die Uhr kaufen geht. :D
😄
😅 Fantastisch. Respekt, dass du so etwas Langes in Reimform gebracht hast, das dazu noch so unterhaltsam ist.
Danke schön. Freut mich sehr, dass es dich gut unterhalten hat. :D
😂😂😂 ach je, der Arme. Mal andersrum (bekommt sonst nicht die Frau immer irgendeine Küchenmaschine?). Klasse gedichtet und du hast meinen Tagesbeginn erheitert. Danke dir
Haha, danke. Ja, das mit der Küchenmaschine stimmt wohl. :D